Verbot von Amalgamfüllungen
Mit 1. Jänner 2025 tritt in Österreich ein umfassendes Verbot von Amalgam-Zahnfüllungen in Kraft. Die Entscheidung, Amalgam als Material für Zahnfüllungen zu verbieten, wurde bereits in den Jahren zuvor auf europäischer Ebene diskutiert. Im Jahr 2024 einigten sich das Europäische Parlament, die Europäische Kommission und der Rat der Europäischen Union auf ein Amalgamverbot, das nun auf nationaler Ebene umgesetzt wird. In diesem Artikel beleuchtet unser Experte die Hintergründe des Amalgamverbots, die Auswirkungen auf die zahnmedizinische Versorgung sowie die Alternativen zu Amalgam-Zahnfüllungen.

Was ist Amalgam?
Amalgam ist eine Legierung aus Quecksilber und anderen Metallen wie Silber, Zinn und Kupfer. Es wurde jahrzehntelang als Standardmaterial für Zahnfüllungen verwendet, vor allem wegen seiner Haltbarkeit und geringen Kosten. In jüngster Zeit ist Amalgam zunehmend in die Kritik geraten, da es bis zu 50 Prozent aus dem giftigen Schwermetall Quecksilber besteht.
Wichtig zu wissen ist, dass das Amalgamverbot nur für neue Füllungen gilt. Bestehende Amalgamfüllungen können bestehen bleiben.
Warum wurde Amalgam verboten?
Der Hauptgrund für das Amalgamverbot liegt in den gesundheitlichen und ökologischen Bedenken, die mit der Verwendung von Amalgam verbunden sind:
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Gesundheitliche Bedenken: Obwohl Amalgam bei fachgerechter Verarbeitung als sicher gilt, gibt es zunehmend Bedenken wegen der Freisetzung von Quecksilberdämpfen. Insbesondere für empfindliche Gruppen wie Kinder, Schwangere und Menschen mit Nierenerkrankungen gilt Amalgam als potenziell riskant und wurde für diese Gruppen bereits im Jahr 2018 verboten.
Risiken bestehen vor allem beim Einbringen und Entfernen von Amalgamfüllungen. Für bestehende Amalgamfüllungen in einwandfreiem Zustand konnte kein gesundheitliches Risiko nachgewiesen werden, weshalb bestehende Amalgamfüllungen vom Verbot nicht betroffen sind.
- Umweltbelastung: Die Entsorgung von Amalgam stellt eine Herausforderung dar, da Quecksilber in die Umwelt gelangen kann. Dies gefährdet Ökosysteme und trägt zur globalen Quecksilberbelastung bei.
Aktuelle Situation: Noch keine bundesweite Lösung
Amalgam war bis Ende 2024 das einzige Zahnfüllungsmaterial, das vollständig von der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK) übernommen wurde. Trotz des Amalgamverbots gibt es in Österreich derzeit (Stand 14.Jänner 2025) noch keine einheitliche bundesweite Regelung für die Kostenübernahme von Alternativen durch die Krankenkassen. Dies führt zu Verunsicherung, da Amalgam bisher als kostengünstige Standardlösung weit verbreitet war.
Die ÖGK konnte sich mit der Österreichischen Zahnärztekammer noch nicht einigen. Eine genaue Regelung, welche Füllungen in Zukunft von der ÖGK übernommen werden sollen, gibt es bis dato noch nicht.
Die Versicherungsanstalt öffentlich Bediensteter, Eisenbahnen und Bergbau (BVAEB) hat sich hingegen bereits mit der Zahnärztekammer geeinigt. Ab 1. Jänner 2025 werden die Füllungsmaterialien Glasionomerzemente und Alkasite anstelle von Amalgam Kassenleistung der BVAEB. Und darüber hinaus haben elf privaten Zahnambulatorien ebenfalls eine Vereinbarung mit der ÖGK getroffen, darunter neun Ambulatorien in Wien.
Alternativen zu Amalgam
Mit dem Verbot von Amalgamfüllungen rücken moderne Alternativen in den Fokus:
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Komposite: Füllungen auf Kunststoffbasis, die ästhetisch ansprechender sind und keine toxischen Inhaltsstoffe enthalten. Nachteile sind der höhere Zeitaufwand bei der Verarbeitung und die etwas geringere Haltbarkeit im Vergleich zu Amalgam.
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Glasionomerzemente und Alkasite: Moderne Füllungsmaterialien. Glasionomerzemente haben eine eher geringe Haltbarkeit und eignen sich daher als provisorische Füllung. Alkasite haben hingegen eine längere Haltbarkeit als Glasionomerzemente, sind jedoch auch teurer.
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Keramik: Hochwertige, widerstandsfähige und langlebige Lösung. Keramik ist dem Zahnschmelz optisch sehr ähnlich und resistent gegen Verfärbungen.
- Gold: Gold ein bewährtes Material mit hoher Haltbarkeit, das jedoch deutlich teurer ist und aufgrund der Farbe weniger ästhetisch.
Keramikfüllungen in der Zahnklinik Wien Döbling
In der Zahnklinik Wien Döbling legen wir großen Wert auf Qualität und Patientenzufriedenheit. Mit dem steigenden Bewusstsein für hochwertige und langlebige Zahnfüllungsmaterialien haben Keramikfüllungen zunehmend an Bedeutung gewonnen Daher bieten wir Keramikfüllungen als bevorzugte Alternative an.
Keramikfüllungen bestehen aus einem speziell entwickelten, zahnfarbenen Material, das nicht nur ästhetisch ansprechend ist, sondern auch eine hervorragende mechanische Festigkeit aufweist. Dieses Material wird in einem präzisen Herstellungsprozess so geformt, dass es sich in Form und Funktion perfekt an den natürlichen Zahn anpasst.
Während über die Kostenübernahme anderer Materialien durch die Krankenkassen noch verhandelt wird, bleibt Keramik eine Privatleistung. Das Amalgamverbot und die damit verbundenen Regeländerungen haben keinen Einfluss auf Keramikfüllungen, da diese bereits vorher außerhalb des Leistungsspektrums der Krankenkassen lagen.
Hier erfahren Sie mehr zu Keramikfüllungen.
Fazit
Das Amalgamverbot in der Europäischen Union und in Österreich ab 2025 stellt eine Zeitenwende in der Zahnmedizin dar. Auch wenn noch nicht alle Fragen zur Kostenübernahme geklärt sind, bietet die Umstellung die Chance, auf modernere und sicherere Materialien zu setzen.
Das Verbot von Amalgam ab 2025 hat jedoch keine Auswirkungen auf die Keramikfüllungen der Zahnklinik Wien Döbling, da diese bereits seit jeher als Privatleistung angeboten werden. Keramikfüllungen sind die optimale Wahl für Patienten, die Wert auf Ästhetik, Haltbarkeit und Sicherheit legen. Wenn Sie Fragen zu Keramikfüllungen oder anderen Behandlungsmöglichkeiten haben, stehen Ihnen unsere Expertinnen und Experten jederzeit für eine individuelle Beratung zur Verfügung.
Autor
Dr. Nils Czech
Zahnarzt, Zahnklinik Wien Döbling
office@zwd.at
Sieveringer Straße 17, 1190 Wien
Wien, 7. Februar 2025
Bitte beachten Sie, dass es sich hierbei um ein tagesaktuelles Thema handelt und sich die Informationslage nach dem Veröffentlichungsdatum noch ändern kann.
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